Fr, 03. Juni 2005 Festakt zum 50-jährigen Bestehen des THW Memmingen

Die Faszination, helfen zu können

Technisches Hilfswerk feiert 50-jähriges Bestehen

Memmingen (aro). Der Ortsverband Memmingen des Technischen Hilfswerks (THW) hat mit einem Festakt sein 50-jähriges Bestehen im Kreuzherrnsaal gefeiert. In ihren Glückwünschen unterstrichen die zahlreichen Redner die Bedeutung dieser Einrichtung zum Wohle der Menschen. Für sein außerordentliches Engagement wurde der Ortsbeauftragte Klaus Liepert mit dem THW-Ehrenzeichen in Bronze ausgezeichnet.

Vor 50 Jahren habe sich ein gutes Dutzend Männer versammelt, um in Memmingen einen Ortsverband zu gründen, erinnerte Liepert an die Anfänge. Dabei hätten neben Schaufeln, Pickeln und Schubkarren auch ein Dienstfahrrad und eine Schreibmaschine zur Ausstattung gehört. Fünf Jahre später habe man bereits ein eigenes Fahrzeug gehabt. Mit dem Bezug der neuen Unterkunft an der Grönenbacher Straße sei 1993 eine neue Ära angebrochen. Heute verfüge das THW über elf Fahrzeuge und drei Anhänger. Somit sei der Ortsverband ein fester Bestandteil des Gefahren-Abwehrsystems in Stadt und Landkreis geworden, betonte Liepert. Mit rund 75 aktiven Helfern, 20 Junghelfern und 20 Reserve- und Althelfern verfüge die Organisation über einen soliden Bestand an ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Herbert Sommer, Geschäftsführer der THW-Geschäftstelle Kempten, betonte, dass man auch weiterhin mit Begeisterung nach vorn schauen werde. "Mit dem THW steht eine einzigartige, besonders leistungsfähige Einsatzorganisation für die unmittelbare Katastrophenhilfe im In- und Ausland zur Verfügung", unterstrich Regierungspräsident Ludwig Schmid in seiner Festansprache. Die Gesellschaft erwarte bei Naturkatastrophen und Unglücksfällen zu Recht Lösungen, wie schnell und effizient Hilfe geleistet werden könne. Für den Bevölkerungsschutz sei das THW ein leuchtendes Beispiel.
Der Zivil- und Katastrophenschutz betreffe alle Menschen, sagte Festredner Dr. Georg Thiel, Präsident der Bundesanstalt THW. Ohne das uneigennütze ehrenamtliche Engagement von über 1,7 Millionen Bürgern in den Freiwilligen Feuerwehren, den Hilfsorganisationen und dem THW gebe es kein funktionierendes System der Hilfeleistung.

Zitat

„Was die Helfer im Ortsverband Memmingen verbindet, ist eine besondere Faszination - nämlich helfen zu können.“

THW-Präsident Dr. Georg Thiel

In ihren Glückwünschen erklärten Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, stellvertretender Landrat Georg Fickler, MdL Herbert Müller, Stadtbrandrat Hans Hirschmeier sowie Kreisbrandrat Franz Gaum übereinstimmend, dass der THW-Ortsverband in vielen Einsätzen bewiesen habe, dass man sich auf die Einrichtung jederzeit verlasse könne. Im Memminger Ortsverband seien hoch motivierte Helfer vereint, bestätigte abschließend auch der Sprecher der Ortsbeauftragten im THW-Geschäftsbereich Kempten, Norbert Weiß.
Für die feierliche musikalische Umrahmung sorgte der Bläserchor Sankt Martin unter der Leitung von Rolf Spitz.

Am Samstag, 9. Juli, veranstaltet der THW-Ortsverband von 9 bis 13 Uhr eine Leistungsschau in der Fußgängerzone.

Eine Fahrzeugausstellung ergänzte den Festakt zum 50-jährigen Bestehen des THW-Ortsverbands Memmingen. Der neue Gerätekraftwagen, das "Flaggschiff" der Einrichtung, fand dabei besonderes Interesse.

Quelle: Memminger-Zeitung

Festschrift in 100 DPI
1,81 MB

Festschrift in 200 DPI
4,42 MB

Festschrift in 300 DPI
8,02 MB

THW ORTSVERBAND MEMMINGEN FEIERT 50-JÄHRIGES JUBILÄUM:

»Das Ehrenamt ist unbezahlbar«

Zahlreiche Gäste aus Politik und den Hilfsorganisationen fanden sich vergangenen Freitag anlässlich des 50-jähiigen Jubiläums des Technischen Hilfswerks (THW), Ortsverband Memmingen im Kreuzherrnsaal ein. Eindrucksvoll sorgte der Bläserchor St. Martin unter Leitung von Rolf Spitz für den musikalischen Rahmen des Festakts.

Die Begrüßung der Ehrengäste, darunter Ludwig Schmid (Regierungspräsident von Schwaben), Dr. Georg Thiel (Präsidenten der THW Bundesanstalt), Herbert Müller (MdL), Georg Fickler (stellvertretender Landrat), um nur einige zu nennen, übernahm der Geschäftsführer des THW Kempten, Herbert Sommer. Ludwig Schmid der den kurzfristig verhinderten Landwirtschaftsminister Josef Miller vertrat, dankte dem THW in seiner Festansprache für 50 Jahre technisch-humanitäre Hilfe und ehrenamtlicher Arbeit im Dienste der Gesellschaft und überbrachte die Grüße von Innenminister Dr. Günter Beckstein. Mit dem THW stehe eine einzigartige, besonders leistungsfähige Einsatzorganisation für die unmittelbare Katastrophenhilfe im In- und Ausland zur Verfügung, so Schmid. Beeindruckend sei auch der hohe Anteil von 98,5 Prozent ehrenamtlich Engagierter beim THW.

Der Memminger Ortsverband sei mit cirka 110 Helferinnen und Helfern ein fester Bestandteil des Gefahrenabwehrsystems in der Stadt und im Landkreis Unterallgäu. Der Regierungspräsident lobte auch die engagierte Jugendarbeit des örtliche THW, der eine Jugendgruppe von 20 Mädchen und Jungen für die technisch-humanitäre Hilfe begeistere und wandte sich an die Jugendlichen mit den Worten: »Wir brauchen Sie nicht nur in Notfällen! Mit Ihrer ehrenamtlichen Arbeit zeigen Sie auf eindrucksvolle Weise, dass sich unsere Jugend für eine solidarische Bürgergesellschaft einsetzt«. Zum Schluss galt sein besonderer Dank dem Ortsbeauftragten Klaus Liepert für seine hervorragende Arbeit.

Der Präsident der THW Bundesanstalt Dr Georg Thiel (rechts) ehrt den Memminger Ortsbeauftragten Klaus Liepert mit dem Ehrenabzeichen in Bronze. Foto: Würth

Im Anschluss hob THW Präsident Dr. Georg Thiel in seiner Ansprache die wichtige Rolle des »Teamwork« nicht nur innerhalb des THW, sondern auch zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen hervor. Sie sei die Basis für ein Handeln, das auf Partnerschaft, Verlässlichkeit, gegenseitigem Vertrauen und Verantwortungsgefühl beruhe. Thiel äußerte sich auch sehr erfreut darüber, dass die Arbeitgeber so selbstverständlich die THW1er für die Einsätze freistellen und sogar meist auf die Lohnersatzzahlungen verzichten. Weiter gebe es eine starke Entwicklung in den letzten Jahren, unter anderem auch was die technische Ausrüstung betrifft. Der Präsident äußerte in diesem Zusammenhang aber auch Bedenken, dass sich die finanzielle Situation der Hilfsorganisationen bei einem eventuell anstehenden Regierungswechsel in Berlin verschlechtern werde. Das müsse man »sehr genau beobachten«, so Thiel. Auch er lobte zum Abschluss die Arbeit von Klaus Liepert und verlieh dem »total überraschten« Ortsbeauftragten das Ehrenabzeichen in Bronze, die dritthöchste Auszeichnung des THW. Nach den Grußworten zahlreicher weiterer Ehrengäste erzählte Klaus Liepert zum Abschluss der Veranstaltung noch ein paar Geschichten und Ereignisse aus 50 Jahren THW Memmingen, dankte Dr. Georg Thiel für die Auszeichnung und den Ehrengästen für die stets gute Zusammenarbeit und Verbundenheit.

Quelle: Memminger-Kurier (freien Redaktionsmitarbeiter Elmar Würth)